Verbitterung oder Bitterkeit ist eine tiefe, dauerhaft negative Emotion, die meist auf eine Kränkung oder Enttäuschung zurückgeht. Sie kann enorm emotional belasten. Verbitterte Menschen haben schmerzhafte Erfahrungen gemacht und spüren deswegen ebenso tiefe Trauer wie Wut und Empörung. Fatal ist es, wenn Resignation daraus entsteht. Bitterkeit kann sich schlimmer anfühlen als Wut, weil wir uns hilflos fühlen.
Was Bitterkeit und Verbitterung so gefährlich macht
ist der anhaltende Fokus auf das Negative. Wer verbittert ist, sieht vor allem das, was unfair, ungerecht und schlecht war oder immer noch ist. Das macht das Empfinden von Freude, Frieden, Leichtigkeit und Glück mit der Zeit unmöglich.
Bitterkeit verursacht nicht nur Trauma-Symptome wie Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Libidomangel. Es kann auch langfristig zu geringem Selbstvertrauen, negativen Persönlichkeitsverschiebungen und einer Unfähigkeit, eine gesunde Beziehung zu haben führen. Bitterkeit geht zunehmend einher mit Unzufriedenheit, Verdrängung und Flucht. In Bitterkeit steck oft viel Groll, Frust und große Ablehnung. Die Folge kann sein: Abwenden, Distanz, Einsamkeit, Beziehungen leiden. Nicht selten gehen damit auch körperliche Symptome einher wie Kopfschmerz, Konzentrationsprobleme, Magen-Darm-Erkrankungen, Emotionale Instabilität, Aggressionen, Wutausbrüche, Rachegefühle.
Bitterkeit ist die Kunst, sich selbst das Leben schwer zu machen.
Wie entsteht Bitterkeit?
Verbitterung ist auf keinen Fall angeboren oder Teil der Persönlichkeit, wenngleich dieses Gefühl durchaus sehr tief verwurzelt sein kann, da es das gesamte Handeln und Denken beeinflusst.
Laut Psychologie gibt es für Bitterkeit immer einen konkreten Auslöser. Klassisch handelt es sich dabei um eine psychische oder seelische Verletzung. Dies kann eine schwere Beleidigung oder ein schmerzhaftes Eindringen in die Privatsphäre oder persönliche Intimität sein. Betroffene fühlen sich maßlos unfair und ungerecht behandelt, sind zutiefst gekränkt – und werden darüber bitter.
Fehlende Verarbeitung der Kränkung
Doch wäre das bereits genug Grund für eine anhaltende Verbitterung? Aus meiner Sicht nicht. Viel erheblicher ist die mangelhafte (emotionale) Verarbeitung der Kränkung. Wir alle erfahren mal eine Grenzüberschreitung, einen Tiefschlag oder fühlen uns gar mal beleidigt. Solange wir damit konstruktiv umgehen, droht keine Bitterkeit. Hält die Person jedoch daran festhalten, grübelt ständig darüber nach und kann der anderen Person nicht vergeben und verzeihen werden, dann entsteht Bitterkeit. (Link Artikel Vergebung)
Was kann ich nun tun?
Es darf leicht sein. Schau dir die Ursache an. Analysiere, warum den Auslöser. Warum fühlst du so? Wann hat es angefangen? Was ist zu diesem Zeitpunkt passiert? Ist es wirklich so schlimm? Ehrliche Selbstreflektion ist der erste Schritt zum Entlassen von Verbitterung und der Weg raus aus der Bitterkeit. So lässt sich Bitterkeit überwinden.
Verbitterung kann langfristig und nachhaltig gelöst werden. Übernimm die Verantwortung für deine Gefühle. Stelle dich verborgenden Ängsten. Bitterkeit ist oft die perfekte Verkleidung für die Angst vor Veränderung oder Versagen.
Der eigentliche Schritt aus meiner Erfahrung heraus ist: Vergebung. Vergeben und loslassen. Wie du am besten Vergeben kannst erfährst du im Artikel Warum Vergebung der Schlüssel für Freiheit ist. Und die einzige Option für dich.
Bitterkeit loszulassen, Verbitterung aus deinem Leben zu entlassen, dich von Groll, Wut, Ungerechtigkeitsgefühl und Verärgerung zu befreien, ist ein wichtiger Schritt in dein selbstbestimmtes Leben, voller Freude und Eigenermächtigung. Du tust es für dich, für dein Wohlbefinden.
Hier sind noch einige Tipps, wie du durch Bitterkeit, Groll, Wut, Frust, etc. arbeiten kanns und so langfristig ein größeres Gefühl von innerem Frieden findest:
Verstehe die Quelle. Untersuche deine Erwartungen. Praktiziere Dankbarkeit.
Ich bin unterstützend und begleitend tätig. Buche dir gerne eine Einselsitzung oder nimm an einem der Themen-Workshops teil.
Alles Liebe. Nicole
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